Dienstag, 29. März 2016

"Accept yourself" - Gründonnerstag, 24.03.2016

Gottesdienst am Gründonnerstag, 24.03.2016

Anspiel: Szene aus „Janosch in der goldenen Stadt“ (geschrieben von Uwe Tatjes und illustriert von Anja Hauschild)

Noch bevor Janosch etwas erwidern konnte, war Rita zwischen all den Zirkuswagen verschwunden. Ein bisschen traurig blieb Janosch zurück. Er hatte sich eigentlich darauf gefreut weiter mit Rita den Zirkus zu erkunden. Er fand sie echt nett. Also ging Janosch alleine weiter über den Zirkusplatz. Da sah er vor einem Wagen einen Mann sitzen. Der war bunt gekleidet, hatte eine dicke, rote Nase im Gesicht und eine witzige Perücke auf dem Kopf. Er saß ganz traurig auf den Stufen des Wagens und schaute in einen Spiegel. „Hm...“, wunderte sich Janosch. „Das ist doch ein Clown, warum guckt der denn so traurig?“. Und Janosch ging auf den Clown zu und sagte: „He hallo, wer bist du?“. „Ich?“ antwortete der Clown, „Ich bin Gregoire, der Clown“. „Und warum sitzt du hier und guckst so traurig in den Spiegel? Du bist doch ein Clown. Du musst doch fröhlich sein.“ Aber Gregoire sagte gar nichts, sondern hielt Janosch ganz einfach seinen Spiegel vor. Da erschrak Janosch über sein eigenes trauriges Gesicht. Ganz müde und grau sah es aus. „Gott! Nein...“, flüsterte Janosch bestürzt. „Bin ich das?“, so hatte er sich noch gar nicht gesehen. „Siehst du“, sagte Gregoire. „Das mache ich: Ich halte den Leuten den Spiegel vor.“ Doch ehe Janosch weiter darüber nachdenken konnte, was Gregoire ihm damit sagen wollte, stand Gregoire auf und fing an Faxen zu machen, um die Kinder, die umher saßen, zu erfreuen. Diese fingen gleich an zu lachen und Janosch konnte auch nicht anders. Auch er musste lachen über Gregoire und seine Grimassen. Nach einer Weile nahm Gregoire wieder den Spiegel in die Hand und hielt ihn Janosch noch einmal vor. Aber jetzt war es ein anderes Gesicht, das ihn da anschaute. Ein lachendes Gesicht. Janosch freute sich. „Siehst du“, sagte Gregoire. „Ich halte den Leuten den Spiegel vor. Das ist nicht immer einfach. Weißt du, wir machen uns das Leben manchmal gegenseitig ganz schön schwer. Wir sind oft besorgt und traurig. Wenn wir uns freundlicher begegnen würden, wenn wir uns öfter ein Lächeln schenken würden, dann wäre das Leben viel, viel einfacher, Findest du nicht?“. „Ja“, antwortete Janosch. „So habe ich das noch gar nicht gesehen. Mit einem Spiegel! Und machst du das bei allen Leuten?“ „Ja, sogar bei den sehr mächtigen Leuten. Denen muss man manchmal auch den Spiegel vorhalten.“, sagte Gregoire ernst. „Denn die machen nicht nur sich, sondern vielen Leuten das Leben schwer, wenn sie ungerecht sind und nicht das tun, was allen dient. Auch denen muss man beizeiten den Spiegel vorhalten. Und ich darf das. Ich bin ein Clown! Ich würde mir wünschen, wir wäre alle ein bisschen mehr Clown, dann wäre das Leben viel, viel einfacher. Aber weißt du was“, sagte Gregoire. „Ich muss jetzt weiter. Ich muss mich noch schminken für die Vorstellung. Die beginnt bald. Also, mach es gut. Und denk dran: Zeige immer ein freundliches Gesicht, dann kommt auch ein Lächeln zurück.“ Und Gregoire verschwand.

Einleitung: Marvin:

Hallo und herzlich Willkommen zur heutigen  Jugendkiste am Gründonnerstag.
Wir sind in der Karwoche, kurz vor Ostern. Ich denke viele haben zur Karwoche keinen Bezug, es sei denn sie haben gefastet. Dann sind sie am Ostersonntag erlöst. Haben sie’s durchgehalten? Falls nicht, ist das ja nicht so wild, oder?
Damit möchten wir uns heute beschäftigen, mit dem scheitern eines jeden aber auch mit dem wieder aufraffen und dem weitermachen. Wie gerade in dem Anspiel gesehen ein Teil aus dem Kindertheaterstück “Janosch in der Goldenen Stadt”. Es geht um einen alten Mann, Janosch. Der lernt wieder  an seine Träume zu glauben und sich und anderen zu vertrauen
Wir feiern den Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen!

Lied: „Ich lobe meinen Gott“

Text: Marvin

Wer kennt ihn nicht, den Druck denn das eigene Leben manchmal auf einen ausüben kann, die Erwartungen dass der Alltag doch bitte immer vorhersehbar und kalkulierbar bleibt. Die Hoffnung dass man das Leben immer unter Kontrolle hat. Manchmal ist der Druck vom sozialen Umfeld, Von der Gesellschaft dem wir uns nicht entziehen können, doch der eigentliche Feind liegt im eigenen Bett. Die eigenen Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche die wir uns selbst auferlegen.
Schneller, weiter, höher und die Gesundheit bleib dabei gerne auf der Strecke.
Zugegeben, dass  klingt gerade wie ein nerviger  Werbespot von Teekanne, so von wegen:
Schenken Sie sich eine Tasse Auszeit ein“. Aber nun mal im Ernst, ich erwische mich immer wieder dabei wie ich mir selbst nicht genüge oder deprimiert darüber bin, etwas garnicht oder nicht auf Anhieb zu schaffen. So etwas kann einen jungen Menschen schon ziemlich aus der Bahn werfen. Dabei geht es doch eigentlich den meisten so.
Ich denke ich bin noch auf der Suche, auf der Suche nach mir selbst, auf der Suche nach Dingen die mir liegen und vielleicht auf der Suche nach Gott?

Gott bietet uns allen an die verzweifelt sind unsere Sorgen auf ihn abzuwerfen, wie in Matthäus Kapitel 11, die Verse 28-30, aus der Neuen Genfer Übersetzung:
 28 »Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.

Das Thema unseres heutigen stammt aus einem Lied von Andreas Bourani und weil wir es so schön finden, hören wir es jetzt, am Klavier Daiva Krätzig und gesungen von Pia Arends!

Lied „Hey“ von Andreas Bourani

Text: Eiko

Um jetzt den Bogen von Andreas Bourani und dem "An sich selbst glauben" zum Abendmahl zu spannen, mache ich es mir einfach. Schließlich standen auch die Jünger vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe. Ihr Retter, ihr Hirte und ihr Herr Jesus Christus sollte von den Römern gekreuzigt werden. Genau heute vor vielen Jahren, oder so ähnlich, saß Jesus mit seinen Freunden an einem Tisch, genau wie wir heute. Doch was er damals zu verkünden hatte, schockierte seine Jünger. Er prophezeite, dass einer von ihnen ihn verraten würde.
Naja, am Ende kam es auch so, Judas sollte diese unrühmliche Rolle einnehmen und Jesus wurde hingerichtet, und so weiter.
Doch wie es für die Jünger weiterging ist bemerkenswert. Der Mann, der sie im Glauben führte, der, der sie dazu überredet hatte ihre Jobs hinzuschmeißen und ihm zu folgen, jener, dem sie ihr gesamtes Leben opferten, war von heute auf morgen nicht mehr unter ihnen. Doch anstatt aufzugeben, hielten sie an Jesus Visionen fest. Allen voran Petrus. Er gründete die erste Gemeinde in Jerusalem. Ausgerechnet Petrus, der Jesus dreimal verleugnet hatte. Später sorgten unteranderem Paulus dafür, dass das Christentum immer populärer wurde und sich ausbreitete.
Und wenn wir uns heute umschauen - rund 2,26 Milliarden Menschen sind Christen und damit Teil der größten Religion der Welt. Und das nur weil die Jünger damals an sich selbst geglaubt haben und den Mut besaßen, sich für Jesus Ziele einzusetzen. Oder wie Bourani es sagen würde, sie sind nicht auf Scherben zum Stehen gekommen, sondern sind weitergegangen. Mit Gott hinter ihnen und Jesus an ihrer Seite haben sie aus einer Minderheit von Revolutionären eine Weltreligion geschaffen. Von Beginn ab an vermitteln sie Nächstenliebe und den Glauben an die eigenen Stärken bis heute.
Seit 2000 Jahren versammeln sich Menschen im Namen des Herrn, um gemeinsam Abendmahl zu feiern. Sie brechen das Brot und geben den Kelch weiter, wie einst Jesus selbst.
Doch bevor wir damit anfangen, wollen wir ein Lied singen. Wenn das Brot das wir teilen ....

Lied: „Wenn das Brot das wir teilen“

Abendmahl → Anschließend Lied : „Laudate omnes gentes“

Fürbitten: Marvin, Pia, Mareike, Lea, Eiko

Abkündigungen: Marvin

Segen: Eva

Lied: „Irischer Reisesegen“